Drachentöter-Dialog mit Dr. Irmgard Griss
Am 24.09.2015 folgte Dr. Irmgard Griss, ehemalige OGH-Präsidentin und Leiterin der Hypo-Untersuchungs-kommission, der Einladung von Erich Cibulka zum Drachentöter-Dialog. Sie betonte ihre Unabhängigkeit bei der Erstellung des Untersuchungsberichts, welche sich auch in der Ehrenamtlichkeit ihres Wirkens ausdrückte. Ausdrücklich hatte sie die Forderung erhoben, ohne Vorzensur ihr Ergebnis auch der Öffentlichkeit vorzustellen. Es war ihr Ziel, den Bericht so abzufassen, dass er auch für jedermann verständlich ist.
Großmannssucht und „Komplettes Systemversagen“
Die Vorkommnisse rund um die Hypo-Bank sind von Fehlentwicklungen und Fehlleistungen auf Landes‐ und auf Bundesebene gekennzeichnet.
Die rasante Expansion der Bank war nur durch die Landeshaftung möglich, ohne dass das Land Kärnten die damit verbundenen Verpflichtungen hätte erfüllen können. Die verantwortlichen Entscheidungsträger des Bundes unterließen es nach Offenbarwerden der krisenhaften Entwicklung der Bank, die notwendigen Informationen angemessen aufzubereiten, die rechtlichen Rahmenbedingungen ausreichend zu prüfen und strategisch vorzugehen, indem Alternativszenarien entwickelt und darauf aufbauend Entscheidungen getroffen wurden.
Vor diesem Hintergrund ist dem Land Kärnten anzulasten, mit dem Aufrechterhalten der Landeshaftung eine risikoreiche Expansion im Ausland trotz unzureichender Kontroll‐ und Risikomanagement‐Einrichtungen ermöglicht zu haben.
Gegenüber dem Bund ist festzuhalten, dass die Verstaatlichung nicht als „Notverstaatlichung“ bezeichnet werden kann, weil sie – jedenfalls in ihrer Ausgestaltung – keinesfalls alternativlos war. Dem Bund kann auch nicht zugebilligt werden, dass er seine Entscheidungen als Alleineigentümer zum Wohle der Bank und der Allgemeinheit getroffen hat.
Den kompletten Abschluss-Bericht finden Sie hier: Hypo-Untersuchungskommission
Angesprochen auf ihre politischen Ambitionen und Ziele – Irmgard Griss hat eine Kandidatur bei der Bundespräsidenten- wahl 2016 nicht ausgeschlossen – , betonte sie ihre Begeisterung für Österreich und seine zahlreichen Naturschätze.
„Jeder kann in seinem Bereich versuchen, etwas besser zu machen. Schuldzuweisungen sind nicht zielführend. Was kann ICH machen? Je mehr Leute sich bemühen, das, was sie machen, gut zu machen, und sich nicht irritieren lassen von den anderen, die das nicht machen, umso mehr würde sich verbessern. Das strahlt aus!“